Zur Geschichte der Bandweberei
Die Technik des Bandweben gibt es vermutlich seit der Bronzezeit und findet man auf allen Kontinenten. Gewebt wurde mit dem Litzenstab, aber auch mit einem Webekamm, und das bereits schon seit der Römerzeit. Aus den Ländern rund um die Ostsee sind viele Muster bekannt. Die Bandweberei war noch bis zu Beginn des 20. Jahrhundert lebendig, bis sie durch die Industrialisierung der Textilherstellung vollends verdrängt wurde.
Gewebt wurde meist für den Hausgebrauch von den Frauen, es gab aber auch übers Land ziehende Bandweber, die auf die Höfe kamen und den Bedarf an Bändern vor Ort herstellten und dann weiterzogen.
Für den süddeutschen Raum ganz typisch waren die Bandwebkasten, auf denen schmale Bänder für den Haushalt hergestellt wurden. In verschiedenen Bauernhof-Museen in Bayern und Baden-Württemberg kann man sie in den Stuben entdecken, manche sogar mit aufgezogener Kette und angewebtem Band.
Webersprüchlein
Das Leben ist ein Stücklein Zeit
Das still sich webt aus Freud
Und Leid.
Die Fäden gehen quer und krauss
Kein Muster finden wir heraus.
Im Himmel werden wir’s verstehen
Wen wir die die rechte Seite sehen.
(Seidenweber Fritz Breidbad, Gruiten)